05.02.2017
Klezmer mit JONTEF: “Bin ich verliebt!” - Klezmer und Geschichten
Großer Saal, St.-Sebastian-Haus, Friedrichstr. 65, Kuppenheim
17.00 Uhr
Der Ortswechsel zahlte sich aus: Statt wie die letzten beiden Male im
Bürgersaal fand der inzwischen dritte Auftritt des Klezmer-Ensembles
„Jontef“ in Kuppenheim am 5. Februar im geräumigeren St.-
Sebastian-Haus statt, wo jeder der knapp 180 Zuhörer des Konzerts
einen bequemen Sitzplatz fand – wenn auch erst, nachdem der Kleine
Saal noch kurzerhand bestuhlt wurde!
Unter dem Titel „Bin ich verliebt“ bot „Jontef“ ein
abwechslungsreiches Programm rund um das Thema Liebe. Der
Bursche, das Liebchen, aber auch erstaunlich oft die „Mame“ (Mutter)
sind die Figuren, um die es in den volksliedhaften jiddischen Weisen
geht. Mal herrscht heitere Unbeschwertheit vor, mal glühende
Leidenschaft und oft auch schmerzliche Enttäuschung. In diesen
Reigen passen auch die von „Jontef“ neu vertonten Gedichte Heinrich
Heines, dessen auf den ersten Blick romantische Lyrik häufig mit
ironischen Wendungen gewürzt ist.
Michael Chaim Langer brillierte nicht nur als Sänger, sondern auch als
Schauspieler und bot zwischen den Liedern mit fesselnder Präsenz Anekdoten und märchenhafte Geschichten
dar. Bei den Instrumentalstücken konnten die drei weiteren „Jontef“-Mitglieder ihre musikalische Klasse
beweisen: Joachim Günther mit Klarinette oder Akkordeon, Wolfram Ströle mit Violine oder Gitarre und Peter
Falk am Kontrabass rissen mit ihren zum Teil virtuosen Einlagen – wie dem Violine-Kontrabass-Duo
„Himmelwärts“ – das Kuppenheimer Publikum zu begeistertem Applaus hin.
Ein herzliches Dankeschön an „Jontef“, an alle Zuhörer und die Organisatoren und Helfer der AG
Stolpersteine Kuppenheim und Rastatt sowie der Bücherei (KÖB) Kuppenheim, die zu einem rundum
gelungenen Sonntagabend beigetragen haben!
Im voll besetzten Großen Saal des St.-Sebastian-Hauses sorgte das Klezmer-Ensemble „Jontef“ für Stimmung.
(Fotos: Hegmann (o.)/KÖB)
Jontef heißt auf Jiddisch so viel wie Festtag. Das Ensemble gründete sich 1988 am Landestheater Tübingen
und gehört zu den herausragenden Vertretern der Klezmer-Musik - der traditionellen Musik der Juden
Osteuropas.
Die Auszeichnungen und Referenzen der vier Musiker können sich sehen lassen: Kleinkunstpreis Baden-
Württemberg, Preis der Internationalen Bodensee-Künstlerbegegnung, zahlreiche Auftritte in Rundfunk und
Fernsehen, Musik zum Ballett "Stetl" der Komischen Oper Berlin u.v.m.
Gemeinsame Veranstalter des Konzerts, das bereits 2014 und 2015 (mit anderem Programm) für einen
Besucheransturm in Kuppenheim sorgte, sind der Arbeitskreis Stolpersteine Kuppenheim, der Verein
Initiative Stolpersteine Rastatt und die KÖB Kuppenheim.
Eintritt: € 15,- / € 13,- ermäßigt / € 5,- Schüler
Vorverkauf: € 13,- € / € 11,- ermäßigt / € 4,- Schüler (Fotostudio Cieminski Kuppenheim)
Weitere Infos zu der Gruppe sowie Hörproben finden Sie auf
der Homepage von Jontef!
JONTEF-CD: Bin ich verliebt!
1. Doine
2. Pinchoss‘ Bulgar
3. Dredl a redl
4. Zog es mir nokh amol/Liebesschmerzen
5. Unter a klejn bejmele
6. Mir träumte wieder der alte Traum
7. Schpil mir a lidele
8. Du liebst mich nicht
9. Crazy Chassene
10. In den Küssen
11. Saphire sind die Augen dein
12. Oj Mame
13. A nejr Jontef frejlach
15. Afn himl a jarid
16. Oifn weg stet a boim
17. In a jiddisch stetl
18. Rumenie
Kommentare:
"Jontef: Musiker, Lieder und Arrangements, die mitreißen und still machen, Ernst und Heiterkeit, die in
derselben Note sitzen und Humor, bei dem es nicht ums bloße Lachen geht. Welch ein Abend!"
Dr. Rüdiger Grimm, Goetheanum
"Ich habe Jontef gehört und war tief beeindruckt."
Prof. Dr. Hans Küng
"Jontef öffnet mir immer wieder das Fenster in eine der buntschillerndsten Welten vergangener Zeiten.
Herein kommt: Frischluft für die Phantasie. Ein Feiertag für den Geist und die Seele."
Dr. Thomas Vogel, SWR
"Zur Zeit ist Klezmer-Musik ein wenig in Mode gekommen. Um so mehr muss man darauf achten, dass das
wirklich Gute erhalten bleibt und auch als solches zur Geltung kommt. Dazu trägt die Gruppe Jontef vor
anderen bei: sie ist gut, sie trifft den echten Ton."
Prof. Dr. Arnold Feil, Musikhistoriker
Fotos: ©Jontef
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